Vom Stolz zur Dankbarkeit: Wie Gott mein Herz verändert hat

Wenn ich heute zurückblicke, kann ich nur staunen. Das, was ich jetzt mit euch teile, war nämlich lange Zeit schmerzhaft, unfair und menschlich gesehen eine echte Sackgasse.

Von Roxana Muntean

Vor etwas über zehn Jahren stand ich kurz vor einer Beförderung. Ich war qualifiziert, engagiert und bereit. Doch ein muslimischer Kollege entschied sich bewusst dagegen. Er stiftete hinter meinem Rücken gegen mich an, streute Gerüchte und untergrub mein Standing – und verhinderten letztlich meine Beförderung.

„Verletzt, enttäuscht und wütend“

Damals war ich wie vor den Kopf gestoßen. Ich war verletzt, enttäuscht und innerlich wütend. Ich habe nicht verstanden, warum Gott das zulässt. Ich fühlte mich machtlos und ungesehen – und das nicht nur einmal, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg. Ich wurde gemobbt. Mit jedem Tag fühlte ich mich kleiner, zermürbter und leerer.

Doch genau in dieser tiefen Krise begann Gott zu wirken – nicht sofort im Außen, sondern in meinem Inneren. Er hat mir einen Spiegel vorgehalten und ich habe Folgendes erkannt: Da war auch Stolz in meinem Herzen. Ich wollte Anerkennung, Einfluss und Position und suchte damit unbewusst meinen Wert.

„Innerer Heilungsprozess“

Gott hat mich nicht verurteilt, sondern angefangen, mein Herz zu formen. Er hat mich Schritt für Schritt durch einen inneren Heilungsprozess geführt. Ich durfte lernen, was echte Demut bedeutet. Nicht, sich klein zu machen, sondern sich in Gottes Augen richtig zu sehen. Ich durfte erkennen, dass meine Identität nicht von Menschen, sondern allein von Gott abhängt.

Und dann kam der schwierigste, aber wichtigste Teil: Vergebung. Nicht, weil ich das, was passiert war, plötzlich in Ordnung fand. Es war schlimm. Es war ungerecht. Aber Vergebung bedeutet nicht, dass es nicht schlimm war – Vergebung bedeutet, dass ich Gott die Kontrolle zurückgebe.
Ich habe dem Mann vergeben. Nicht, weil er es verdient hatte, sondern weil ich frei werden wollte. Und das hat mein Herz verändert.

Heute, über zehn Jahre später, hat sich das Blatt völlig gewendet. Zwei meiner Kollegen haben mich freiwillig und voller Respekt als ihre Teamleiterin vorgeschlagen. Als ich das hörte, musste ich gleichzeitig lachen und weinen.

„Gott stellt wieder her“

Nicht, weil ich es mir erkämpft hätte. Sondern weil Gott mich verändert hat – und mit meinem Herzen hat sich auch mein Umfeld verändert.

  • Früher war ich stolz, heute bin ich dankbar.
  • Früher wurde ich gemobbt, heute werde ich geehrt.
  • Früher wollte ich unbedingt „jemand sein“ – heute weiß ich: Ich bin Tochter Gottes, und das reicht.

Dieses Zeugnis soll kein Happy-End-Märchen sein. Der Weg war lang, schmerzhaft und einsam, aber er war heilsam. Und ich bin überzeugt: Gott stellt wieder her. Nicht immer sofort. Und nicht immer so, wie wir es erwarten. Aber wenn wir ihm unser Herz hinhalten, macht er aus Verletzung Stärke, aus Scham Würde und aus Stolz echte Reife.

Vielleicht befindest du dich gerade in einer ähnlichen Situation. Vielleicht wurdest du ungerecht behandelt, übergangen oder kleingeredet. Ich möchte dir Mut machen. Gott sieht dich. Und er kann Wiederherstellung in dein Leben bringen – manchmal nicht zuerst durch äußere Umstände, sondern durch ein geheiltes und verändertes Herz.