„Gott kennt die Herzen“ – Erlebnisbericht vom Zypern-Einsatz
Von Christina Ribeiro
Vor kurzem waren wir mit einem kleinen Team neun Tage auf der Insel Zypern und haben Menschen durch prophetische Kunst gedient. Wie kam es dazu? Der christliche Künstler Jörn Lange hatte vor ein paar Jahren die Idee, den Menschen bei einem großen zyprischen Kulturfest in Larnaka, dem „Kataklysmos”, Gottes Liebe auf diese Art und Weise weiterzugeben. Dafür baut er jedes Jahr ein missionarisches Zelt auf, in dem Künstler und Evangelisten mit Hunderten von Touristen ins Gespräch kommen können.
Das funktioniert folgendermaßen: Immer zwei Personen lassen sich auf einen Besucher ein. Einer betet und malt einen prophetischen Eindruck, der andere spricht mit dem Besucher. Wenn das Bild nach zehn Minuten fertig ist, wird darüber gesprochen, was es für den Besucher bedeutet.
In diesem Jahr kamen Touristen aus aller Welt und aus 70 verschiedenen Nationen in unser Zelt. Ein Team von über 40 Mitarbeitern führte mehr als 100 Stunden lang Gespräche und gab den Menschen die Liebe Gottes weiter. Fünf Menschen gaben ihr Leben Jesus, während dieser Zeit, und viele wurden von innerer oder äußerer Heilung berührt.
Einige Geschichten haben mich besonders bewegt:
Ein junger Israeli namens Z. wurde von dämonischen Belastungen befreit. Er gehört der israelischen Volksgruppe der Drusen an und war mit seiner ganzen Familie da. Sie waren sehr offen, aber ich spürte, dass ihn so einiges bewegte.
Ich malte ein Bild von Ketten, die gesprengt werden, und er rief plötzlich laut: „Das bin ich!!! Ich will Freiheit.“ Wir haben länger mit ihm gesprochen und gebetet.
Später stellte sich heraus, dass er ein Schauspieler ist, der in einer Netflix-Serie einen Hamas-Terroristen gespielt hat. Er war im echten Leben beim israelischen Militär und hat gekämpft. Einer seiner besten Freunde wurde getötet. In seinem Inneren herrschte ein riesiges Chaos. Er hat Gott im Gebet gemeinsam mit uns seinen ganzen Schmerz, seinen Hass und seine Verzweiflung übergeben. Anschließend waren seine Augen so verändert!
Er hatte Tränen der Freude in den Augen und so eine Leichtigkeit … Anschließend sagte er zu einem der Teammitglieder am Zeltausgang: „Meine Ketten sind weg. Ich bin jetzt frei.“
Gott befreit von inneren Belastungen!
Auch die Geschichte von Y. hat mich sehr berührt.
Zunächst kam die junge Frau in unser Zelt und erzählte von ihrem Traum, Künstlerin zu werden, sowie von ihrem Wunsch nach Freiheit und Veränderung in ihrem Leben. Das Bild, das ich für sie gemalt hatte – ein Vogel, der in die Freiheit flog – passte sehr gut dazu.
Plötzlich spürte ich ganz deutlich, dass ich sie fragen sollte, ob sie Gewalt oder Missbrauch ausgesetzt war. Zunächst zögerte ich, da es doch eine sehr persönliche und direkte Frage war. Als ich sie schließlich stellte, bejahte sie und begann sofort zu weinen. Sie erzählte uns von ihrer Not und wir beteten für sie.
Sie war tatsächlich in einer sehr schwierigen Situation und hatte schlimme Dinge erlebt. Aber sie war bereit, ihre Sachen zu packen und zu fliehen. Das Team nahm Kontakt zu einer Hilfsorganisation auf, die Frauen in Missbrauchs- und Gewaltsituationen unterstützt, und begleitete sie.
Am nächsten Tag kam sie wieder ins Zelt und gab ihr Leben Jesus! Nun ist sie in Sicherheit.
Gott ist gut! Er kennt unseren Schmerz und rettet uns in der Not!
Christina Ribeiro ist Pastorin der Jesus-Haus-Gemeinde.